Volksfeststimmung bei „Hirschbräu“
Beim Festakt zur Einweihung der Gesamtbrauanlage stellte Ortsvorsteher Martin Herrmann der Projekt und seine Entwicklung vor. „Dass wir nach nur vier Jahren Braubetrieb eine solch hervorragende Profi-Brauanlage hier stehen haben und unser Bier von allen Braumeistern der Region gelobt wird, hätten wir beim Start 2008 nicht zu träumen gewagt“, sagte Herrmann.
Landrat Dr. Achim Brötel lobte: „Hirschbräu ist und bleibt ein echter Volltreffer“. Der Landrat fügte an: „Spötter behaupten ja, ich hätte ich Hirschlanden einen zweiten Wohnsitz, so oft wie ich hier bin. Aber ich bin der offizielle Pate dieses Projektes und begleite es mit viel Freude und Interesse. Deutschlands kleinste, ich sage ganz bewusst aber auch Deutschlands feinste Zollbrauerei ist nunmehr komplett. Dies ist ein echter Grund zum Feiern“, sagte Dr. Achim Brötel und fügte an: „Mir imponiert das, was und wie Sie es hier machen sehr. Nicht nur dass Hirschbräu ganz hervorragend schmeckt, sondern es ist auch die ganze Philosophie, die hinter diesem Projekt steht.“
Die neuen Geräte der kleinsten Zollbrauerei Deutschlands wurden von hunderten Interessierter bestaunt. Martin Herrmann erläuterte die Funktionsweise und machte die Unterschiede von einem handwerklich gebrauten Bier gegenüber einem „Industriebier“ deutlich. Am Fest-Sonntag besuchten zahlreiche Braumeister der Region Hirschbräu, um ihre Verbundenheit mit dem Ehrenamtsprojekt zu bekunden.
Ein Bierbrauer war eigens aus der Schweiz angereist, nachdem es im Internet über Hirschbräu gelesen hatte und die weiteste Anreise hatte Jeff Davis, der wegen des Braufestes eigens aus den USA nach Deutschland geflogen kam.
„Unglaublich was hier abgeht“, sagte ein Teilnehmer des Erzeugermarktes angesichts der Menschenmassen, die sich auf der Feststraße drängten. Beteiligt waren Winzer, Imker, Edelobstbrenner, Pilzzüchter, Nudelhersteller, eine Käserei, Dosenwursthersteller und andere landwirtschaftliche Selbstvermarkter. Geboten wurde eine breite Palette hochwertiger Lebensmittel und Getränke aus der Region Odenwald-Tauber, von Ziegenkäse und Dosenwurst bis hin zu Weinen, Edelschnäpsen und Apfelsaft, die auf dem Erzeugermarkt rege gekauft wurden.
Die Ausstellung zur Brauereigeschichte der Region Main-Tauber-Odenwald erinnerte mit hunderten Exponaten an zahlreiche „untergegangene“ Brauereien, wie Hübner Mosbach, Klotzbücher Bad Mergentheim, Adlerbrauerei Boxberg, Lanig Markelsheim oder Frankenbach in Mudau. Gezeigt wurden mehre hundert seltene Bierkrüge, Präge-Bierflaschen, Bierdeckel, Emailleschilder und Fotos. Zusätzlich waren rare Exponate der noch bestehenden Brauereien aus Distelhausen, Schillingstadt, Ballenberg, Miltenberg, Wertheim und Herbsthausen zu sehen.
Vor den Essens- und Getränkeständen standen während des gesamten Festes lange Schlangen und der Ansturm war für die Helfer kaum zu bewältigen. Die Verantwortlichen von Hirschbräu werteten das Braufest als „überragenden Erfolg“.
„Hirschbräu ist ein wahrer Zaubertrank“, sagte Landrat Dr. Achim Brötel beim Festakt zur Einweihung der Gesamtbrauanlage. Bürgermeister-Stellvertreter Gerd Gräupel und Ortsvorsteher Martin Herrmann freuten sich über die gelungene Veranstaltung. |
Der Hirschbräu-Erzeugermarkt bot eine breite Palette hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte der Region Main-Tauber-Odenwald |
Hunderte Festgäste informierten sich bei den Brauereiführungen im Rahmen des Hirschbräu-Festes über die Herstellung von Bier und bestaunten die neue Brauanlage. |